Städtepartnerschaften der Stadt Geesthacht
Die Stadt Geesthacht hält gute Kontakte zu ihren Städtepartnerschaften mit Kuldiga (Lettland) und Plaisir (Frankreich).
Mit der Stadt Oldham (Großbritannien) gab es ab dem Jahr 1966 eine Städteparternschaft, die aber im Jahre 2004 endete. Hoogezand-Sappemeer (Niederlande), mit der ebenfalls ab 1966 eine Partnerschaft bestand, kündigte Ende 2019 offiziell die Städtepartnerschaft mit Geesthacht.
Dabei stehen nicht nur die politischen und wirtschaftlichen Verbindungen im Vordergrund, vielmehr dienen die Städtepartnerschaften dazu, quer durch Europa Bande von Mensch zu Mensch zu knüpfen und gerade jungen Leuten Europa zu öffnen.
Die Städtepartnerschaften haben in Geesthacht einen hohen Stellenwert. Möglichst viele Geesthachterinnen und Geesthachter sollen mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Partnerstädte Kuldiga und Plaisir in Kontakt treten können.
Das Komitee für internationale Begegnungen unterstützt die Städtepartnerschaften der Stadt. Es ist eine Gruppierung interessierter Bürgerinnen und Bürger Geesthachts, die in ehrenamtlicher Arbeit die praktische Durchführung der Städtepartnerschaften begleiten und sie mit Leben erfüllen.
Kuldiga
Kuldiga, eine der ältesten Städte von Kurland, liegt am "Rumba" genannten Wasserfall der Venta. Schon vor der Christianisierung Lettlands war dieser Ort als Zentrum eines kurischen Landgebietes – Bandava - genannt. Zwei Kilometer oberhalb der Stadt am linken Ufer Venta's befindet sich einer der größten kurischen Burgberge - Veckuldiga. Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurden die Gebiete der kurischen Stämme von den deutschen Kreuzrittern erobert und teilweise christianisiert. Urkundlich wurde der Name Kuldiga 1242 erwähnt.
Im Jahr 1992 feierte Kuldiga unter anderem auch mit Gästen aus Geesthacht ihr 750-jähriges Bestehen. Im Wappenschild der Stadt wird die heilige Katharina mit dem Märtyrerrad in der rechten und dem Schwert in der linken Hand, auf rotem Feld gezeigt. Seit dem Mittelalter ist sie als Patronin der Stadt anerkannt. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehört auch die alte Backsteinbrücke aus dem Jahre 1873 über die Venta.
Die Beziehungen zur Stadt Kuldiga, knapp 28.800 Einwohner, bestehen seit März 1991. Die Stadt wurde unsere Verschwisterungsstadt im Jahr 2003. Vier Personen begleiteten damals den 1. Hilfstransport nach Kuldiga. Die Stadt ist rund 1750 Kilometer von Geesthacht entfernt. Zwischenzeitlich sind viele persönliche Kontakte, aber auch Kontakte zwischen der Centra vidusskola Kuldiga und Geesthachter Schulen, dem Vfl Geesthacht zur dortigen Sportschule, der beiden Stadtwerke, der beiden Krankenhäuser, Kirchen, sozialen und kulturellen Einrichtungen, geknüpft worden.
Durch gemeinsame Aktivitäten in Kuldiga wurden einzelne Konzepte für verschiedene Schwerpunkte erarbeitet, zum Beispiel das Bemühen um die Erhaltung der historischen Altstadt durch die Erarbeitung einer Erhaltungs- und Gestaltungssatzung. Das gemeinsame Projekt beider Städte erhielt Zuschüsse aus EU-Mitteln. Geesthacht und Kuldiga verpflichteten sich eigene Mittel einzubringen. Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation in Kuldiga haben Bürger aus Geesthacht mit Geldspenden das gemeinsame Projekt unterstützt.
Plaisir
Plaisir ist eine aufstrebende Stadt etwa von der gleichen Größe wie Geesthacht. Sie ist 30 Kilometer westlich von Paris gelegen, eingebettet in eine waldreiche Gegend - Foret St. Apollinaire und Foret des Bois d`Arcy. Die industrielle Entwicklung ist hier in vollem Gange.
Da günstige Verkehrsbindungen in Richtung Paris bestehen, kann man Plaisir auch als eine Trabantenstadt sehen, und so sind täglich viele Pendler unterwegs, ähnlich wie zwischen Geesthacht und Hamburg. Plaisir selbst birgt jedoch auch hervorragende Möglichkeiten zu Einkauf, Entspannung und Vergnügen. In unmittelbarer Nähe befindet sich in Elancourt der Freizeitpark „France miniature“, wo man alle historisch bedeutsamen Bauwerke Frankreichs in verkleinertem Maßstab bewundern kann.
Historisch von Bedeutung ist das Schloss mit seinem ausgedehnten, herrlichen Park. Es stand schon zur Zeit der französischen Revolution im Brennpunkt des Geschehens und nur zehn Kilometer entfernt befindet sich der Park von Versailles mit seinem berühmten Schloss. Seit Juni 1975 besteht die Partnerschaft zwischen Plaisir und Geesthacht. In dieser Zeit hat es Jahr für Jahr zahlreiche Begegnungen in den Bereichen Kultur, Sport und Schule gegeben. Auf dem kulturellen Sektor trafen sich Chöre und Instrumentalgruppen der Partnerstädte, und es gab auch Ausstellungen von Künstlern. Diverse Sportgruppen haben Kontakte zueinander aufgenommen, und diese bestehen zum Teil auch heute noch.
Zwischen den Schulen Lycee Jean Vilar und Otto-Hahn-Gymnasium sowie College Guillaume Apollinaire und Bertha-von-Suttner-Schule findet ein reger Austausch statt. Wenn man nicht irgendeiner Organisation angehört, besteht für interessierte Bürger immer die Möglichkeit durch Teilnahme an den „Erwachsenenfahrten“ sich gegenseitig zu besuchen und neue Verbindungen zu knüpfen.
Będzin
Eine partnerschaftliche Beziehung zwischen den Städten Będzin in Polen und Geesthacht begann bereits im Juni 2023. Eine Delegation aus Będzin war damals vom 16. bis 20. Juni 2023 zu ersten Gesprächen in Geesthacht, wo beide Städte bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet haben. Eine Delegation aus Geesthacht startete zu einem Gegenbesuch vom 28. bis 31. Oktober 2023 nach Bedzin. Neben dem Bürgermeister, dem Bürgervorsteher und Personen aus der Verwaltung bestand die Delegation aus Personen der politischen Fraktionen, des Vorstands des Komitees für internationale Begegnungen und den örtlichen Sportvereinen. Nach diesen ersten Kontaktaufnahmen lässt sich feststellen, dass sich schon intensive Beziehungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte in dieser Zeit entwickelt haben. Mittlerweile hat auch der Geesthachter Seniorenbeirat erste Kontakte zu einem Seniorenbeirat in Będzin aufgenommen.
Seit 2023 werden die unterschiedlichsten Kontakte gepflegt und aus diesem Grunde war eine Delegation aus Będzin zum Elbfest vom 5. bis 9. September 2024 eingeladen, zu dem auch die anderen Verschwisterungsstädte eingeladen wurden. Nach der einjährigen Kennlernphase gabt es am 6. September 2024 eine feierliche Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde zwischen den Städten Bedzin und Geesthacht.
Polen als direktes Nachbarland von Deutschland ist von den aktuellen internationalen Ereignissen ebenso betroffen und die Zusammenarbeit auf politischer Ebene wird erschwert. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass wir als Kommune mit einer großen polnischen Gemeinde den Gedanken der Völkerverständigung und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei den Bürgerinnen und Bürgern verankern und damit einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben weltweit leisten.
Będzin (Dt. Bendsburg) ist eine der ältesten Städte Kleinpolens. Będzin hat fast 54.000 Einwohner auf einer Fläche von 37 Quadratkilometer und liegt rund 65 Kilometer nordwestlich von Krakau und 10 Kilometer nordöstlich von Katowice. Der Bürgermeister heißt Łukasz Komoniewski. Będzin war bekannt für Bergbau (Steinkohle) und Zementindustrie. Die Stadt hatte 1940 eine der größten jüdischen Gemeinden Kleinpolens. Heutzutage ist es ein Handels-, Wirtschafts- und Verwaltungszentrum von Zaglebie Dabrowskie (Dombrowaer Kohlebecken). Es werden dort europäische Fonds genutzt um das Klima zu verbessern. In Polen kämpft man aktuell mit schlechter Luftqualität und es werden Bürgern viele Subventionen angeboten um zum Beispiel die Heizanlagen zu modernisieren. Będzin ist zurzeit mit vier anderen Städten befreundet: Mit Basse-Ham in Frankreich, Kaisiadorys in Litauen, Tatabanya in Ungarn und Obuchów in Ukraine.