Waldgruppe "Die Trolle" in der Stadt Geesthacht
Die Formen der Kinderbetreuung in der Stadt Geesthacht sind vielseitig: Von Tagesmüttern und Tagesvätern, freien Kindertagesstätten bis hin zu Familienzentren. Eine ganz besondere Art ist aber die Waldgruppe „die Trolle“. Angefangen hatte alles im September 2002. Die Stadt Geesthacht gründete damals als Träger des städtischen Kindergartens - heute Familienzentrum Regenbogen am Neuen Krug - eine zusätzliche Betreuungsgruppe im Wald im Geesthachter Stadtteil Grünhof-Tesperhude. Für Familien erweiterte sich somit mit dem waldpädagogischen Konzept das pädagogische Angebot der Stadt.
Bis zu 16 Kinder werden seitdem täglich von zwei Erzieherinnen betreut. Zunächst waren die Kinder von 8 bis 12.30 Uhr an ihrem Waldplatz. Seit August 2022 wurde die Betreuungszeit auf 14 Uhr erweitert. Bei Wind und Wetter treffen sich „die Trolle“ im Alter von drei bis sechs Jahren ganzjährig mit ihren beiden Erzieherinnen am Bauwagenplatz in der Osterheese. Zur Lagerung von Material für den Kita-Alltag und für widrige Witterungsverhältnisse stehen zwei beheizte Bauwagen zur Verfügung. Viele Kindergenerationen haben den Wald inzwischen erkundet. Bauer Warncke überlässt der Gruppe jedes Jahr ein Stück Acker, auf dem zum Beispiel Kartoffeln gelegt werden. Kinder und Erzieherinnen pflegen einen engen Kontakt zum Förster.
Ein Waldkindergarten ist eine pädagogische Einrichtung, die sich darauf spezialisiert hat, Kindern eine naturbezogene und erlebnisorientierte Bildung und Betreuung zu bieten. Im Gegensatz zu traditionellen Kindergärten oder Vorschulen, bei denen die Aktivitäten hauptsächlich in geschlossenen Räumen stattfinden, verbringen die Kinder im Waldkindergarten die meiste Zeit im Freien, meistens in einem Wald oder naturnahen Gelände. Die Trolle haben viele Lieblingsplätze in ihrem Wald und überall gibt es etwas zu entdecken, zu bauen oder zu sammeln. Der Wald in seiner Vielfalt regt das eigenständige Lernen und die Kreativität an und fördert das Verständnis für die Umwelt. Der jahreszeitliche Wandel wird unmittelbar erlebt. Vielerlei Bewegungsanlässe im unebenen Gelände fördern die Motorik, den Gleichgewichtssinn und die Selbstwahrnehmung. Die kleine Gruppengröße wirkt sich auch positiv auf das Gemeinschaftsgefühl und das soziale Miteinander aus.