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Zusammenfassung Erster Fahrradworkshop vom 09. Juli 2015:


Unter dem Motto „Ich fahr so gerne Rad“ fand am 09. Juli 2015 der erste Radfahr-Workshop der Stadt Geesthacht statt. Ca. 35 Teilnehmer waren der Einladung der Stadt gefolgt. Drei Impulsvorträge leiteten die Diskussion ein.


Ich fahr so gerne Rad…
Herr Peter Junge, Leiter des Fachbereiches Umwelt und Bauen, stellte die positiven Wirkungen des Radfahrens heraus. So sei das Fahrrad klimafreundlich, platzsparend und gesund. Dennoch: Der Anteil des Fahrradverkehrs in Geesthacht liegt nur bei etwa 10 Prozent der gesamten Verkehrsleistung! Ziel sei es, diesen Anteil auf mindestens 15 Prozent zu erhöhen. Eine gute Radfahrinfrastruktur, die ein sicheres und zügiges Radfahren erlaubt, sei dazu notwendig. Bauliche und rechtliche Änderungen müssen den Verkehrsteilnehmern nahe gebracht werden.


Verkehrsregeln und Sicherheit im Straßenverkehr
Herr Thomas Specht, ehemaliger Leiter der Polizeidienststelle Geesthacht und Radfahrer, erläuterte die rechtliche Situation aus Sicht der Radfahrenden. Herr Specht stellte heraus, dass das Fahrrad ein Fahrzeug sei, das auf die Fahrbahn gehört. Es sei denn, durch ein blaues Schild, mit einem weißen Fahrradsymbol, ist die Benutzungspflicht eines Weges angeordnet. So darf auf der vierspurigen Berliner Straße mit dem Rad gefahren werden, obwohl Radwege vorhanden sind. Herr Specht empfiehlt in diesem besonderen Fall aber dringend, die Radwege zu nutzen.
Der Zusatz „Radfahrer frei“ werde von Radfahrern häufig falsch verstanden. Das Schild erlaubt dem Radfahrer nur auf dem Fußweg zu fahren, allerdings muss der Radfahrer sich der Geschwindigkeit des Fußgängers anpassen. Umsichtig und defensiv zu fahren, Blickkontakt zu den Autofahrern aufzunehmen, sei unbedingt wichtig. Wer sicher auf der Straße fährt, sollte dies mit „breitem Rücken“ tun, sich nicht an den Rand drängen lassen und deutliche Zeichen geben.


Anforderungen an die Infrastruktur

Herr Heinz Mazur, PGT Umwelt und Verkehr GmbH, führte aus, dass im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) ein Leitbild und ein Routennetzplan für den Fahrradverkehr in Geesthacht beschlossen worden ist. Ein Umdenken sei erforderlich, wenn der Radverkehr gestärkt werden soll. Den Radfahrer auf den Gehwegen zu führen, sei nicht angemessen, da Rad- und E-Bike-Fahrer zum Teil für Fußgänger zu schnell fahren. Zudem sind auf Gehwegen bedingt durch den demografischen Wandel mehr ältere Menschen unterwegs, zum Teil mit Rollatoren. Der Konflikt zwischen Fußgängern und Radfahrern kann durch eine sichere Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn entschärft werden. Hierzu bieten sich Schutzstreifen und Radfahrsteifen an. Radfahrer müssen sicher auf die Straße geleitet werden. Gesonderte, für Autofahrer gut sichtbare Radfahrfurten sind zu markieren.


Folgende konkrete Planungen gibt es:
In einem ersten Schritt werden Sielstraße, Rathausstraße und Trift aufwärts mit einem Radfahrstreifen versehen.
Zwei Mini-Kreisel an den Kreuzungen Rathausstraße/Lauenburger Straße und Rathausstraße/Trift, sowie eine Neu-Ordnung der Trift mit Radfahrweg, Parkplätzen und Straßenführung sollen vordringlich eingerichtet werden, um für alle Verkehrsteilnehmer die Situation übersichtlicher, eindeutiger und sicherer zu gestalten.
Mittelfristig sollen die Kreuzungen an der Berliner Straße von der Post bis zum Ziegenkrug überplant werden.


Was hindert uns daran, das Fahrrad zu benutzen?
In der anschließenden Diskussion ergaben sich weitere Ansätze für die Verbesserung der Infrastruktur. Neben den geplanten Maßnahmen sollten verschiedene kleinere Mängel abgestellt werden, wie Sperrgitter, die Wege versperren, oder fehlende Bordsteinabsenkungen. Abrupt endende Fahrradwege zum Beispiel am ZOB wurden beklagt. Als wichtige Verbindungen, die ausgebaut werden könnten, wurden die Dünenstraße, die Grenzstraße und der Weg entlang des Bahngleises vom Bahnhof in Richtung Bergedorf genannt. Als besonderer Mangel wurde die Ausführung des Elberadweges an der Elbbrücke und im Verlauf der Kreisstraße genannt. Ebenso wurden bessere Möglichkeiten zur Beförderung von Rädern im und am Bus angeregt.
Die Diskussionsbeiträge zeigten, dass der Weg zur fahrradfreundlichen Stadt noch weit ist. Mit dem Workshop ist ein Auftakt gemacht, weitere Veranstaltungen zu den im Workshop genannten „Brennpunkten“ werden folgen.


In Kürze wird auf der Internetseite der Stadt Geesthacht ein Bereich freigeschaltet, in dem Informationen über das Radfahren in der Stadt vorgehalten werden. Auf dieser Seite werden auch die Workshop-Vorträge und die Diskussionsbeiträge dokumentiert.
Darüber hinaus wird es eine Möglichkeit geben, Mängel direkt zu melden.

 

 

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