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Familie Reimers


1570 werden Albert, Gotke und Henneke Reimers als schoßpflichtige Einwohner des Dorfes Geesthacht genannt. Albert Reimers gehörte 1602 zu den in einer Streitsache vernommenen Zeugen. Dass Albert Reimers der Vogt im Dorf war und vor 1605 starb, geht aus der Vernehmung seiner Witwe Agneta, damals bereits wieder verheiratete Kien, als Zeugin im Jahr 1605 hervor. In jenem Jahr gehörte auch Hein Reimers, damals 40 Jahre alt, zu den Zeugen. Sein Name taucht 1618 in der Liste der Verbiddelgeldzahler wieder auf. Gemessen an der Höhe seiner Zahlung, es waren acht Schillinge, war er einer der Hufner im Dorf. Bei seinem Namen findet sich in der Liste der nicht datierte Zusatz „Itzt Carloff Moelling“; anscheinend ging Hein Reimers Hufe also zu einem unbekannte Zeitpunkt auf diesen – vielleicht mit seiner Tochter verheirateten - Carloff Molling über.

In dem Schadensverzeichnis von 1644 sind sieben Mitglieder der Familie Reimers aufgeführt. In welchem Verwandtschaftsverhältnis diese Personen mit dem Familiennamen Reimers zueinander standen, ist unklar. Am Anfang des Schadensverzeichnisses im Zuge der Hufner mit aufgeführt findet sich Reymer Reimers. Er machte einen Schaden von 44 Mark geltend, und zwar für abhanden gekommene Bekleidung (Frauen- und Männerkleidung) und Bargeld (sechs Mark). Im Haushalt dieses Reimers, der vielleicht ein Hufner auf dem Altenteil war, lebte also, darauf deutet die Position Frauenkleidung in der Schadensmeldung hin, offenbar eine Frau, ob seine Ehefrau oder Tochter, ist unbekannt.

Über Carloff Reimers, der als Kätner in Geesthacht 1644 einen Schaden in Höhe von 125 Mark erlitt, ist bekannt, dass er seit dem 20. September 1634 mit Ilsken Holthoff verheiratet war. 1644 verlor er: (das Lösegeld für) drei Kühe, zwei Kälber, zwei Schweine, drei Himten Hafer, Leinen und Wolle. Darüber hinaus, das ist hervorzuheben, machte Carloff Reimers auch den Verlust von „Höeker wahre“ geltend; vielleicht betrieb er also im Nebenerwerb einen Höker-Handel, also einen kleinen ambulanten Handel vielleicht mit Nähr- oder anderen Lebensmitteln, im Dorf. Für seine Mutter, die offenbar in seinem Hause lebte, machte er außerdem geltend: Leinwand, ein Vorderhemd aus Leinwand, einen Kessel und ein „schaff“, ein mittelniederdeutscher Begriff, mit dem ein geschabter Gegenstand, also vielleicht eine bearbeitete Tierhaut beschrieben wurde.
In dem Schadensverzeichnis sind zwei Personen aufgeführt, die – in unterschiedlichen Schreibweisen – beide den Namen Hans Reimers trugen. Der erste Hans Reimers machte einen Schaden von 36 Mark geltend, für (das Lösegeld für) zwei Kühe, vier Schweine, Leinen und Wolle sowie eine Axt und ein Beil. Der zweite, der sich „Hanß Reymers“ schrieb, büsste Gegenstände im Wert von 72 Mark ein, und zwar (das Lösegeld für) eine Kuh, vier Säcke Roggen, drei Fuder Heu und einen Sack Hafer sowie Bettzeug. Ob der eine oder der andere Hans Reimers am 23 Oktober 1641 Gesken Eckerman bzw. am 6. Oktober 1643 Margarete Reimers geheiratet hatte, lässt sich nicht klären.

Hinrich Reimers, seit dem 22. September 1643 verheiratet mit Anken Molling, büsste 1644 Besitztümer im Wert von 28 Mark und acht Schillingen ein, nämlich (das Lösegeld für) eine Kuh, außerdem drei Bienenstöcke, Speck, ein Fuder Heu und Teervorräte.
Carsten (oder Karsten bzw. Kasten) Reimers, seit dem 11. November 1643 verheiratet mit Catharina Harders, machte einen Schaden von 71 Mark geltend, für einen Wispel Roggen, einen kleinen Wagen, einen Kessel und einen Grapen sowie (das Lösegeld für) vier Kühe. Schließlich ist noch zu nennen Catharina Reimers, mutmaßlich eine Witwe, die einen Schaden von 24 Mark geltend machte, für Bettzeug, einen Pelz oder eine Tierhaut, einen Scheffel Mehl, eine Kanne und einen Kessel, sechs Ellen Beiderwand sowie ein Laken und drei Hemden. 

Weiteres zu dieser Zeit in Geesthacht finden Sie in dem Buch:
 

Der große Krieg und das kleine Dorf
Der Dreißigjährige Krieg und Geesthacht
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