Das erste Mitglied dieser Familie, das im Dorf ansässig wurde, war wohl Hinrich Holthoff. Er wurde 1571 zum Pastor an der Geesthachter Petrikirche berufen, ein Amt, das er bis zu seinem Tod 1608 ausübte. Nachdem ihm 1608 Johan Koch im Pastoren-Amt nachgefolgt war, übernahm Hinrich Holthoffs Sohn Lorenz das Amt des Küsters. Weiterhin ist bekannt, dass 1575 der damals zehnjährige Frantz Holthoff, möglicherweise ein Bruder von Hinrich Holthoff, nach Geesthacht gezogen war. Das geht aus der Liste von 1605 hervor, in der Frantz Holthoff sein Alter mit 40 und seine Aufenthaltsdauer im Dorf mit 30 Jahren angab.
Die Familie Holthoff, in der Schadensliste von 1644 mit den Namen von Lorenz und Johan Holthoff vertreten, wurde von dem Söldner-Überfall schwer getroffen. Denn nach den Angaben von Pastor Weber in seiner Kirchen-Historie wurde der Küster Lorenz Holthoff, als er sich damals den Söldnern entgegen stellte, so schwer verletzt, dass er schließlich daran starb. Der Küster Holthoff, seit dem 20. Januar 1613 verheiratet mit einer namentlich nicht genannten Frau, erlitt auch materiell Schaden durch den Überfall, der in seinem Wert auf 141 Mark beziffert wurde. Geraubt oder zerstört wurden von seinen Besitztümern zwei Kühe, sechs Säcke Roggen, drei Säcke Hafer, zwei Fuder Heu sowie verschiedene Stoffe, 26 Ellen Leinen von guter Qualität, zehn Ellen Beiderwand, Bettzeug für zwei Betten, ein Kesselhaken, zwei Trinkgefäße und eine Kiste.
Kinder, darauf deutet die Anzahl von Bettzeug für nur zwei Betten in Lorenz Holthoffs Schadensmeldung hin, lebten 1644 anscheinend nicht mehr im Küster-Haushalt. Vermutlich war Ilseken Holthoff, die am 20. September 1634 Carloff Reimer geheiratet hatte, eine Tochter des Küster-Ehepaares. Auch Johan Holthoff, der Sohn von Lorenz Holthoff und seiner Frau, war 1644 bereits verheiratet. Er hatte am 22. September 1643 die Ehe mit Catharina Molling geschlossen. Offenbar war im Spätsommer 1644 gerade das erste Kind dieses Ehepaares geboren worden. Denn aus Johan Holthoffs Schadensmeldung geht hervor, dass er Bier und Speisen im Wert von 20 Mark vorrätig gehalten hatte, die für das „Kindelbier“, eine Feier anlässlich einer Taufe, bestimmt waren. Diese Vorräte wurden genauso gestohlen wie zwei Kühe, ein vollständiges Bett, eine Muskete („Muschette“), Leinen und Wolle sowie eine Schneiderschere („snider schere“) und Bargeld in Höhe von 20 Mark. Insgesamt betrug der Wert des Schadens, den Johan Holthoff erlitt, 100 Mark.
Weiteres zu dieser Zeit in Geesthacht finden Sie in dem Buch:
Der große Krieg und das kleine Dorf
Der Dreißigjährige Krieg und Geesthacht
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