Was sind Lärmkarten?
Lärmkarten stellen die von Hauptlärmquellen ausgehenden Lärmbelastungen dar und bestehen aus:
Die Lärmkarten zeigen die Lärmsituation während verschiedener Zeiträume. Der Zeitraum DEN umfasst die gesamten 24 Stunden eines Tages mit unterschiedlicher Gewichtung der Abschnitte Tag (6 - 18 Uhr), Abend (18 - 22 Uhr) und Nacht (22 - 6 Uhr). Der Zeitraum Nacht oder auch Night umfasst die Zeit zwischen 22 und 6 Uhr. Die Lärmsituation wird mit Isophonenbändern beschrieben, die in 5 dB(A)-Schritten unterschiedlich eingefärbt sind (siehe Farblegende). Eine Überprüfung und gegebenenfalls Überarbeitung der Lärmkarten hat nach der Aufstellung alle fünf Jahre zu erfolgen.
Wie werden Lärmkarten erstellt?
Berechnungsmethode
Zur Erstellung der Lärmkarten werden keine Lärmmessungen durchgeführt, sondern einheitliche Berechnungsverfahren für den Umgebungslärm an Straßen, an Schienenwegen, an Flugplätzen und bei Industrie und Gewerbe angewendet.
In den graphischen Lärmkarten werden die berechneten Lärmindizes LDEN (Tag-Abend-Nacht-Lärmindex) und LNight (Nacht-Lärmindex) in Isophonenbändern in bestimmten Farben dargestellt. Der LDEN ist ein gewichteter Mittelwert, der 12 Tagesstunden (von 6 Uhr bis 18 Uhr), 4 Abendstunden (von 18 Uhr bis 22 Uhr) und 8 Nachtstunden (von 22 Uhr bis 06 Uhr) umfasst, der LNight betrifft nur die 8 Nachtstunden. Dabei beträgt der Beurteilungszeitraum ein Jahr. Das verwendete Berechnungsraster beträgt 10 Meter mal 10 Meter. Die Berechnungspunkthöhe zur Ermittlung von LDEN und LNight liegt bei 4 m über dem Boden.
Die Ermittlung der Belastetenzahlen innerhalb der Isophonenbänder erfolgte durch die "Vorläufige Berechnungsmethode zur Ermittlung der Belastetenzahlen durch Umgebungslärm" (VBEB).
Die Berechnungspunkte für die Ermittlung der Belastetenzahlen auf der Gebäudefassade liegen in 4 m Höhe.
Straßenverkehrslärm
In den Lärmkarten werden Hauptverkehrsstraßen (Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen) mit einem Verkehrsaufkommen von über 6 Millionen Kraftfahrzeugen pro Jahr dargestellt. In den Ballungsräumen Kiel und Hamburg werden Straßen von über 3 Millionen Kraftfahrzeugen pro Jahr als Hauptlärmquellen dargestellt. In manchen Städten und Gemeinden über 20.000 Einwohner werden auf freiwilliger Basis auch einzelne Straßen mit geringeren Verkehrsbelastungen einbezogen, so auch in Geesthacht.
Die zu Grunde gelegten Verkehrszahlen stammen aus der Bundesverkehrszählung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) von 2005 sowie zum Teil aus aktuelleren Zählungen der einzelnen Städte. Eine Aktualisierung der Zahlen durch Messungen in den Jahren 2010 und 2011 ergab für Geesthacht keine nennenswerten Änderungen.
Neben der Anzahl der Kraftfahrzeuge ergibt sich die Lärmbelastung aus der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, der Straßenoberfläche, die Fahrbahnbreite, der Steigung und dem LKW-Anteil.
Bei der Schallausbreitung werden die vorhandenen Schallschutzeinrichtungen, das Geländemodell sowie abschirmende Gebäude und Reflexionen berücksichtigt. Es wurde die "Vorläufige Berechnungsmethode für den Umgebungslärm an Straßen" (VBUS) angewandt.
Industrie- und Gewerbelärm
Die Lärmkartierung für Industrie- und Gewerbelärm wurde in Geesthacht nicht durchgeführt, sie erfolgt in Schleswig-Holstein nur in den Ballungsräumen Kiel und Hamburg.
Die Lärmbelastung ergibt sich vor allem aus den Lärmquellen (z.B. Maschinen, Geräte, Werksverkehr) der einzelnen Anlagen, größtenteils dargestellt als flächenbezogene Schallleistungspegel, sowie der zeitlichen Einwirkung dieser Quellen.
Anzahl der Belasteten
In Tabelle 1 werden die Belastetenzahlen durch Straßenverkehrslärm in Geesthacht angegeben. Dabei bedeutet DEN ein Mittelungszeitraum über
24 Stunden mit unterschiedlicher Gewichtung der Zeiträume 6.00 – 18.00 Uhr,
18.00 – 22.00 Uhr und 22.00 – 6.00 Uhr und Night der Zeitraum
22.00 - 6.00 Uhr. Tab.lärmbelasteter Menschen
In Tabelle 2 sind die Ergebnisse der belasteten Wohnungen, Schulen und Krankenhäuser aufgeführt. Tab. belastete Wohnungen