Im Jahr 2019 endete Geesthachts Städtepartnerschaft mit Hoogezand-Sappemeer. Zuvor hatte es bereits seit längerer Zeit keine offiziellen Begegnungen mehr mit der niederländischen Stadt gegeben. Damit beschränkten sich die Partnerschaften nur noch auf die Städte Kuldiga in Lettland und Plaisir in Frankreich. Auf Anregung vom Geesthachter „Komitee für internationale Begegnungen“ wurde deshalb nach der Möglichkeit gesucht, das Netzwerk internationaler Partnerschaften für die Stadt Geesthacht zu erweitern. Nun konnte Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze eine offizielle Absichtserklärung mit seinem polnischen Kollegen Łukasz Komoniewski, Präsident der Stadt Bedzin, unterzeichnen, die eine neue Städtepartnerschaft auf den Weg bringen soll.
Vor der Unterzeichnung lernte die polnische Delegation, die neben Stadtpräsident Komoniewski auch noch aus Vizepräsidentin Aneta Witkowska-Złocka, Bürgervorsteherin Daria Paterek, Kamil Kowal (Leiter der Abteilung für Förderung, Kultur, Sport und soziale Kommunikation) und Aleksandra Wolska (Hauptverantwortliche für Außenfonds der Europäischen Kommission) bestand, mit einem bunten Programm die Stadt Geesthacht und vor allem zahlreiche in der Städtepartnerschaft ehrenamtlich Engagierte kennen. Bei einer von Hans-Werner Madaus vom Komitee vorbereiteten Stadtrundfahrt mit Besuchen an der Schleuse, dem AKW Krümmel und dem Pumpspeicherbecken, aber auch bei einem Stadtrundgang präsentierten die Erste Stadträtin Melanie Grimm-Meyer sowie die Komitee-Vorsitzende Cornelia Panz und zahlreiche Ehrenamtler vom Komitee für internationale Begegnungen die Elbestadt. Auch bei gemeinsamen Mittag- und Abendessen stand der gemeinsame Austausch der Geesthachter und Bedziner Verwaltungsführung im Mittelpunkt. Kamila Golisz, die in der Geesthachter Stadtverwaltung unter anderem auch für die Städtepartnerschaften zuständig ist und das Kennenlerntreffen in enger Zusammenarbeit mit dem Komitee für Internationale Begegnungen organisiert hatte, übernahm an den beiden Programmtagen die Übersetzung und machte so die gute Kommunikation zwischen Bürgermeister Schulze und Stadtpräsident Komoniewski möglich.
Die Absichtserklärung wurde in zwei Ausfertigungen in polnischer und deutscher Sprache unterzeichnet. Die Absichtserklärung soll die Partnerschaftsbeziehungen zwischen den beiden Städten etablieren und zu einer Verstärkung der Zusammenarbeit führen. Dabei geht es vor allem um den Erfahrungsaustausch in den Bereichen Bildung, Tourismus, Sport, Kultur und Gesundheitswesen. Darüber hinaus soll sich die Zusammenarbeit zwischen der lokalen Gemeinschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und anderen Organisationen im Rahmen der bestehenden Partnerschaft entwickeln. Die Absichtserklärung ist für ein Jahr angelegt. Danach kann im Verlauf des nächsten Jahres die eigentliche Städtepartnerschaft offiziell unterschrieben werden.
Bedzin mit rund 54.000 Einwohnern liegt knapp 65 Kilometer nordwestlich von Krakau und 10 Kilometer nordöstlich von Katowice. Die Stadt war bekannt für Bergbau (Steinkohle) und Zementindustrie und hatte 1940 eine der größten jüdischen Gemeinden Kleinpolens. Heutzutage ist es ein Handels-, Wirtschafts- und Verwaltungszentrum von Zaglebie Dabrowskie (Dombrowaer Kohlebecken). Bedzin ist zurzeit mit vier anderen Städten befreundet: Mit Basse-Ham in Frankreich, Kaisiadorys in Litauen, Tatabanya in Ungarn und Obuchów in Ukraine.