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Ein Tag der Erinnerung und Hoffnung: Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands. Dieser Tag markiert nicht nur das Ende eines brutalen Krieges, sondern auch die Befreiung vom nationalsozialistischen Regime. Aus diesem Anlass veranstaltete die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Geesthacht in Kooperation mit der Stadt Geesthacht und der Initiative „Omas gegen Rechts“ erstmals einen Tag der Erinnerung und Hoffnung, um an das historische Ereignis zu erinnern und gleichzeitig ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Zur generationenübergreifenden Gedenkfeier waren sogar mehr Geesthachterinnen und Geesthachter in die Kapelle des Alten Friedhofs als gedacht gekommen, so dass einige von ihnen stehen mussten. Gemeinsam setzten sie ein Zeichen gegen alle menschenfeindlichen, diskriminierenden und antidemokratischen Tendenzen in der Gesellschaft.

„Sag Nein“ lautete das Motto des Programms, das der Gemeindepädagoge der St. Salvatoris-Kirche Andreas Seifert zusammen mit Konfirmand:innen auf die Beine gestellt hatte. „Dieser Tag der Erinnerung und Hoffnung soll uns daran erinnern, dass wir die Verantwortung haben, aus der Vergangenheit zu lernen und aktiv an der Bewahrung der Demokratie mitzuarbeiten. Auch hier in Geesthacht können wir uns unter anderem durch unsere beiden Stolpersteine daran erinnern, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus keine abstrakte Geschichte sind, sondern dass sie von Menschen begangen wurden, die fähig waren, unfassbares Leid und Schrecken zu verursachen“, erinnerte Bürgermeister Olaf Schulze in seinem Grußwort. „Aber auch an die 12.000 bis 14.000 Menschen, die in Geesthacht in dieser Zeit zur Zwangsarbeit gezwungen wurden, sowie an die 10.000 Flüchtlinge, die nach dem Krieg einen Neuanfang in Geesthacht unter schwersten Bedingungen finden mussten, gehören zu den Opfern des Nationalsozialismus, die nicht vergessen werden dürfen.“

„Nie wieder, darf nicht nur eine Floskel bleiben. Es verpflichtet uns auch heute immer wieder dazu, mit Mut, Entschlossenheit und Zivilcourage allen menschenfeindlichen Tendenzen in unserer Gesellschaft die Stirn zu bieten“, erklärte Andreas Seifert. In seiner Rede berichtete er auch von einem Besuch in Yad Vashem, der israelischen Gedenkstätte, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert. „Zusammen mit meinem jüdischen Ehemann, dessen Großvater selbst das Konzentrationslager Auschwitz überlebt hat, besuchte ich diesen Ort und am Ende liefen mir die Tränen der Scham über das Gesicht. An diesem Ort bekommen die Opfer ein Gesicht und eine eigene Geschichte, die uns Deutschen zeigt, dass wir immer noch eine Verantwortung haben, dass solche Verbrechen nie wieder passieren dürfen“, so Andreas Seifert, der mit den Konfirmand:innen unter anderem mit Hilfe des Liedes „Sage nein“ von Konstantin Wecker auf die neuen Gefahren von Rechts aufmerksam machte.

Auch die Geesthachter Initiative „Omas gegen Rechts“ setzt sich seit längerer Zeit für ein tolerantes und offenes Miteinander ein und fordert immer wieder dazu auf, sich aktiv gegen rechtsextreme Tendenzen zu engagieren. „Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust hinterließen tiefe Wunden in unserer Geschichte und in den Herzen der Menschen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir uns dieser Vergangenheit bewusstwerden, um sicherzustellen, dass sich solche Schrecken niemals wiederholen“, rief Kisten Wolf von den „Omas gegen Rechts“ auf. Die Veranstaltung, bei der am Ende auch noch weiße Rosen auf dem Alten Friedhof an der Grabstätte für 25 sowjetische Zwangsarbeiter und 15 sowjetische Kinder abgelegt wurden, setzte ein wichtiges Zeichen dafür, dass wir uns aktiv für eine demokratische und tolerante Gesellschaft einsetzen müssen.

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