Liebe Geesthachterinnen und liebe Geesthachter,
nur noch wenige Stunden und es ist Weihnachten. Vielleicht sind Sie noch mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt, stellen Ihren Weihnachtsbaum auf, backen Plätzchen oder kaufen für das Feiertagsessen ein. Auch in diesem Jahr werden wir Weihnachten sicher noch etwas ruhiger und mit weniger Besuch als gewöhnlich verbringen - Corona führt dazu, dass das Weihnachtsfest in vielen Familien in kleinerem Rahmen gefeiert wird. Und wer sich an den Feiertagen trifft, wird dieses sicher mit einer besonderen Portion Achtsamkeit tun, sich vorher auf Covid-19 testen, bei Erkältungssymptomen den Kontakt eher meiden. All das ist Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung und Rücksichtnahme.
Beide sind natürlich nicht nur zu den Weihnachtsfeiertagen angebracht, sondern in vielen Situationen, die wir alle täglich erleben. Zwei Beispiele, die gerade an mich herangetragen wurden: Personen, die gerne auf dem Wanderweg an der Elbe spazieren gehen, beschweren sich über rücksichtslose Radfahrende, die zu Fuß Gehende eng überholen oder sehr schnell an ihnen „vorbeibrettern“. Der Wanderweg an der Elbe ist ein Wanderweg, auf dem Radfahren erlaubt ist. Beide Verkehrsteilnehmende sollen und müssen aufeinander Rücksicht nehmen, wobei Fußgängerinnen und Fußgänger dort Vorrang haben. An Bushaltestellen verhält es sich ähnlich. Dort müssen Radfahrende – wenn auf dem Weg, auf dem die Haltestelle steht, Radfahren überhaupt erlaubt ist – auf Wartende, Ein- und Aussteigende Rücksicht nehmen. Es ist doch ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft: Wir nehmen auf die Schwächeren Rücksicht, das wollen wir in unserem Land und natürlich auch in Geesthacht so. Als Stadt wollen wir darum auch Schritt für Schritt bauliche Barrieren an unseren Bushaltestellen abbauen. 350.000 Euro stehen für das Jahr 2022 zur Verfügung, beispielsweise um Bordsteine anzupassen, Rangierflächen für Rollstühle zu schaffen und Sehbehindertenleitsysteme ins Pflaster einzubauen. Trotz dieser baulichen Maßnahmen wird es an den Haltestellen aber weiter auf das Miteinander ankommen.
Dass Geesthachterinnen und Geesthachter ein Gespür für dieses Miteinander haben, haben sie in diesem Jahr wiederholt gezeigt. Ich möchte gar nicht versuchen, all die vielen Dinge aufzuzählen, an denen dies im Rahmen der Corona-Pandemie deutlich wurde. Nur zwei Beispiele möchte ich stellvertretend nennen: Es gibt in unserer Stadt so viele Personen, die sich für andere engagieren – und zwar in Aktionen, die direkt die Bekämpfung des Coronavirus oder deren Folgen zum Ziel haben. So haben im Dezember viele Ehrenamtliche zur Organisation von Impfaktionen beigetragen, die das Infektionsgeschehen verlangsamen sollen. Und ebenfalls viele Freiwillige haben im September mit der „Kulturnacht-reloaded“ ein tolles Kulturprogramm unter schwierigen Rahmenbedingungen auf die Beine gestellt. Beides war und ist wichtig für unsere Gesellschaft und deren Zusammenhalt. Verlieren wir unsere Ideen und unser Engagement nicht, und seien wir weiterhin füreinander da!
Haben Sie schöne Feiertage!
Ihr Bürgermeister
Olaf Schulze
(erschienen am 22. Dezember 2021 im Wochenmitte-Anzeiger)