Liebe Geesthachterinnen und Geesthachter,
unser Leben ist ein kleines Stückchen „normaler“ geworden. Seit dieser Woche dürfen weitere Geschäfte der Innenstadt unter Auflagen wieder öffnen. Wir alle sind weiterhin angehalten, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen und Abstand voneinander zu halten – aber wir genießen wieder ein Stück mehr Freiheit, was mich ganz persönlich sehr freut.
Damit diese Freiheit auch andauert und wir möglichst in den kommenden Wochen weitere Schritte in Richtung Normalität gehen können, müssen wir aber weiterhin achtsam sein. Aber lassen Sie uns weiterhin die Abstands- und Hygieneregeln einhalten, damit die Infektionszahlen weiterhin zurückgehen.
In den vergangenen Tagen haben sich viele Geesthachterinnen und Geesthachter sorgenvoll an das Rathaus gewandt. Denn Ende vergangener Woche wurde für die Stadt Geesthacht ein 7-Tage-Inzidenzwert von mehr als 100 ausgewiesen – damit lag unsere Stadt fast doppelt so hoch wie der Inzidenzwert des Kreises Herzogtum Lauenburg. Anfang dieser Woche nun ein anderes Bild: Geesthacht liegt deutlich unter dem Wert des Kreises. Die 7-Tage-Inzidenz schwankt also sehr, was manch einen verunsichert. Darum möchte ich die Zahlen einordnen: Sobald sich Geesthachter Einwohnerinnen und Einwohner nachweislich mit dem Coronavirus infizieren, steigt für die Stadt die 7-Tage-Inzidenz – unabhängig davon, wo sich die Personen infiziert haben. Denn Grundlage für den Inzidenzwert ist immer der Wohnort der Betroffenen, nicht der Infektionsort. Berücksichtigt werden muss dabei zum Beispiel, dass wir in Geesthacht mehrere Pflegeheime und ein Krankenhaus haben, zudem pendeln viele Einwohnende zur Arbeit beispielsweise nach Hamburg.
Als Bürgermeister kann ich – auch das wird in diesen Tagen immer wieder gefordert – nicht selbstständig zusätzliche Corona-Regeln erlassen oder bestehende Maßnahmen verschärfen. Die Kreisverwaltung ist für den Infektionsschutz zuständig und damit auch für die Festlegung entsprechender Maßnahmen. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir uns im Rathaus keine Gedanken machen, was das Infektionsgeschehen vor Ort verlangsamen könnte. Wir sind im engen Austausch mit Kreisverwaltung, Polizei und Krankenhaus. Jede Woche trifft sich ein entsprechender Krisenstab. Ich appelliere darum weiterhin: Halten wir die bestehenden Regeln ein, das ist der beste Schutz für uns alle.
Ihr Bürgermeister
Olaf Schulze
(erschienen am 10. März 2021 im Geesthachter Anzeiger)