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Erstes Beteiligungstreffen auf Geesthachter Skateanlage

Es ist Samstagnachmittag, die Sonne scheint. Auf der Skateanlage in Geesthacht liegen verwaiste Skateboards, BMX-Fahrräder, Scooter und Rucksäcke. Denn die Kinder und Jugendlichen sitzen auf der Wiese der Anlage und begeben sich mit Klinta Mahnke auf Phantasiereise: Wie wünscht ihr euch eure Skateanlage?  Mehr als zwanzig Skater und Skaterinnen sind ihrer Einladung gefolgt und beteiligen sich am 20. Juni ab 14 Uhr am ersten Planungstreffen.

"Es ist wichtig, dass wir uns die Wünsche der Kinder und Jugendlichen anhören und sie bei der Planung der Skateanlage beteiligen. Sie verbringen hier ihre Freizeit, sie sind die Expertinnen und Experten, die hier nahezu täglich skaten, nicht wir. Aber wir wollen ihnen helfen, dass sich ihre Wünsche und Ideen verwirklichen", sagt die mobil aufsuchende Jugendarbeiterin. Klinta Mahnke wird an diesem Tag von Pia Akkaya, Geesthachts Stadtjugendpflegerin, und Norbert Koberg, dem Streetworker des Kreises, unterstützt.

Beteiligungstreffen trotz Corona-Beschränkungen
Damit dieses erste Beteiligungstreffen auch während der aktuell geltenden Corona-Beschränkungen funktioniert, war ein kreatives Konzept nötig. So sprühen Klinta Mahnke, Pia Akkaya und sieben Jugendliche seit 12 Uhr mit Sprühkreide Kreise auf die Wiese. "Als mir Klinta von dieser Idee zur Einhaltung der aktuell geltenden Abstandsregeln erzählt hat, war ich begeistert", berichtet die Stadtjugendpflegerin. So sitzen beim Beteiligungstreffen alle Kinder und Jugendlichen in einem Kreis auf der Wiese, nachdem sie sich zuvor die Hände desinfiziert und in die Listen fürs Gesundheitsamt eingetragen haben. Jeder Teilnehmer bekommt zwei Stifte und Papier, um Wünsche aufzumalen und aufzuschreiben. Getränke und ein paar Snacks werden von Norbert Koberg und Pia Akkaya zu den sitzenden Kindern und Jugendlichen gebracht, während Klinta Mahnke die Veranstaltung moderiert. 

Wünsche, die alle berücksichtigen
Schnell füllt sich die Stellwand mit Wünschen, die anschließend mit Klinta Mahnke besprochen werden. Dabei zeigt sich, dass die Kinder und Jugendlichen sehr umsichtig sind und bei ihren Wünschen versuchen alle zu berücksichtigen: egal welchen fahrbaren Untersatz sie dabei haben (Skateboard, BMX, Scooter, Inlineskater) und ob sie erst seit kurzem Skaten oder schon Profis sind. Sie geben Klinta Mahnke und Pia Akkaya auch Tipps, welche Geräte hierfür geeignet wären. "Ein Junge hat uns sogar eine Planungsskizze mitgebracht, das hat uns sehr geholfen", freut sich Klinta Mahnke. Zudem äußert ein Mädchen den Wunsch, dass man sich in Geesthacht auch (Schutz-)Ausrüstung ausleihen kann, so wie in einigen Skateparks in Hamburg. Ihr Vorschlag erhält viel Zuspruch. Eine Möglichkeit Essen und Getränke in der Nähe der Anlage zu kaufen oder auf Toilette zu gehen, fänden einige auch toll. Auch wenn dieser Teil der Skateanlage bislang seltener genutzt wird, wünschen sich ein paar Teilnehmer, dass das Fußballfeld und der Basketballplatz erhalten bleiben. 

Neubau oder Erweiterung der Skateanlage?
Die Kinder und Jugendlichen würden sich natürlich über einen Neubau der Skateanlage freuen. Aber sie wissen, dass das sehr teuer werden kann. Daher äußern sie die Idee die bestehende Anlage zu ergänzen und einen Teil der Wiese mit ihren Ideen und Wünschen zu füllen, wie beispielsweise einer Halfbowle oder einem Pool, die sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen Spaß bereiten. Bevor die nächsten Beteiligungstreffen im Sommer und Herbst stattfinden, wollen Pia Akkaya und Klinta Mahnke nun die Kosten prüfen. Damit die Wünsche der Skater tatsächlich berücksichtigt und die entsprechenden Gelder in den Haushaltsplänen eingestellt werden können, gehen sie davon aus, dass der Umbau frühestens 2022 erfolgen wird. "Die Corona-Pandemie hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die erste Beteiligungsaktion war ursprünglich Anfang April und der Umbau 2021 geplant. Nun fehlen uns mehr als zwei Monate Recherchezeit für die Haushaltsplanung 2021. Bei so einem großen Projekt und den dahinterstehenden Summen wollen wir nichts überstürzen, insbesondere weil die Corona-Pandemie sich ja auch auf den Haushalt niederschlägt", sagt die Stadtjugendpflegerin.

Dass eine Erweiterung der Skateanlage dringend notwendig ist, zeigt sich auch nachdem das Beteiligungstreffen beendet ist: Aller paar Minuten treffen weitere Skaterinnen und Skater ein. Schnell ist nicht mehr genügend Platz, damit alle gleichzeitig fahren können. So wechseln sich verschiedene Gruppen damit ab am Rand zu stehen und die Anlage zu nutzen. Denn als Klinta Mahnke, Pia Akkaya und Norbert Koberg am späten Nachmittag die Skateanlage verlassen, befinden sich dort in etwa 50 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

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