Einst war das „Rathausviertel“ durch blühende Geschäftsstraßen gekennzeichnet. Heute prägen Leerstände und Brachflächen das Gebiet zwischen Markt- und Rathausstraße. Doch die zentrumsnahe Gegend hat Potenzial. Stadtpark, Schulen, Kitas, Kultur, Fußgängerzone, Rathaus, Polizei, Ärztezentren und Freizeitangebote: Alles ist fußläufig erreichbar.
Unter dem Leitbild „Geesthacht an die Elbe“ wendet sich die Stadt seit einigen Jahren ihrer historischen Lage am Elbufer zu. Systematisch verknüpft sie den Hafenbereich mit der Innenstadt. In einem nächsten Schritt soll das Viertel nordöstlich des Rathauses zu einem attraktiven Wohngebiet für Jung und Alt werden.
Im Sommer 2008 hat die Stadt Geesthacht einen Architektenworkshop veranstaltet. Gesucht war ein Konzept, das dem entstehenden Viertel einen eigenständigen Charakter gibt, prägende Bestandsgebäude erhält und neue Nutzungen behutsam einführt. Das Mehr-Generationen-Wohnen soll gefördert und die fehlende Infrastruktur ergänzt werden. Die Investitionswünsche der ansässigen Eigentümer sind zu berücksichtigen.
Überzeugt hat die Stadt vor allem das Konzept des Teams von Eva und Wolfgang Rintz, Christoph Hegel und Guido Herbst aus der Projektgemeinschaft der Büros „mor I Architekten, Rintz Architekten, GHP Landschaftsarchitekten“.
Die Büros schlagen zwei- bzw. dreigeschossige Gebäude mit 90 Wohnungen und rund 8.500 Quadratmetern Brutto-Grundfläche (BGF) vor. Die vorhandene alte Scheune könnte eine kulturelle Nutzung erhalten. Die Marktstraße soll als „länglicher Platz“ gestaltet werden, den Fußgänger, Radfahrer und der motorisierte Verkehr gleichberechtigt nutzen können.