Stadt Geesthacht trauert um Helmut Knust
Am 9. November verstarb der ehrenamtliche Stadthistoriker Helmut Knust.
Wir werden Helmut Knust sehr vermissen – als warmherzigen Menschen, der mit Witz und feinem Gespür die Leute für sich und seine Themen gewinnen konnte; und als unermüdlichen Erzähler und Dokumentator der Geesthachter Stadtgeschichte. Danke Helmut, für dein Herz und deinen Einsatz für unsere Stadt! Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau Thea, seinen Kindern und allen, die ihn lieben, sich ihm verbunden fühlen und ihn vermissen werden.
Wer Helmut Knust kannte, weiß gar nicht, womit die Würdigung seines Engagements beginnen soll: Helmut ist präsent – in vielerlei Hinsicht.
Beginnen wir mit dem für Rathausmitarbeitende Naheliegendsten: Seit Jahren kam Helmut Knust gemeinsam mit Mitstreiterinnen und Mitstreitern des Heimatbundes und Geschichtsvereins, dessen Vorsitzender er war, mindestens einmal in der Woche ins Rathaus, um dort Archivbestände zu sichten und zu erfassen – und um sich über die Stadtgeschichte auszutauschen. Denn für einen Schnack auf der Treppe oder im Archiv war Helmut immer zu haben. Helmut Knust leitete zeitweise das Archiv, als die Stelle des hauptamtlichen Archivars in Geesthacht vakant war. Auch über diese Zeit hinaus ließ sein ehrenamtliches Engagement in der Archivarbeit nicht nach, intensiv tauschte er sich mit dem Stadtarchivar aus. Helmut Knust sammelte nicht nur alte Gegenstände, Dokumente und Fotografien, er sog alles auf, was mit der Historie der Stadt zu tun hatte und teilte sein Wissen bei jeder Gelegenheit – immer unaufdringlich und immer stichhaltig. So fiel sein Name in unterschiedlichsten Zusammenhängen, quasi immer, wenn es um historische Fragestellung ging - immer hieß es: „da müssen wir Helmut fragen“.
Doch Helmut Knust wartete nicht auf solche Nachfragen, um von der Geschichte der Stadt oder von Städtern zu berichten. Er fand eigene Anlässe und Formate dafür: Seit Jahren veröffentlichte er beispielsweise gemeinsam mit dem Heimatbund und Geschichtsverein jedes Jahr einen Kalender, in dem historische Aufnahmen von Geesthachter Orten mit aktuellen Fotografien dieser Plätze gegenübergestellt werden. Seine Geschichtsabende füllten größere Säle und auch seine Fahrradtouren und Stadtspaziergänge zu historischen Themen stießen auf großes Interesse. „Viele dieser Veranstaltungen habe ich als Besucher erlebt oder gemeinsam mit Helmut veranstaltet. Und obwohl ich schon gut über die Stadtgeschichte Bescheid weiß, hielten die Begegnungen mit Helmut auch für mich immer wieder viel Neues bereit“, sagt Bürgermeister Olaf Schulze.
Für das GeesthachtMuseum, das er über viele Jahre ehrenamtlich inhaltlich mitprägte, entwickelte Helmut Knust gemeinsam mit dem Heimatbund und Geschichtsverein Ausstellungen. Das bedeutete: Helmut saß nicht nur im Archiv, um die Ausstellungsstücke herauszusuchen. Er stellte deren Reihenfolge zusammen, bestückte Vitrinen und Bilderrahmen, entwickelte begleitende Flyer und kümmerte sich um die Öffentlichkeitsarbeit. So wurden Teile der Geesthachter Alltagsgeschichte einem breiten Publikum zugänglich. Nehmen wir beispielsweise die Postkartenausstellung, die das historische Geesthacht und die Lebensumstände der Menschen sichtbar machten. Oder die Weihnachtsausstellung, in der historischer Baumschmuck und Spielzeug vergangener Tage präsentiert wurde. „Über viele Jahre waren im Erdgeschoss des Krügerschen Hauses vor allem Ausstellungen zu sehen, die Helmut zusammen mit seinem Team erdacht hat.“
Sein vielseitiges ehrenamtliches Engagement hat die Stadt und das Leben in unserer Stadt über Jahrzehnte stark geprägt. Sein Verlust hinterlässt eine große Lücke!