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14.03.2022

Zusätzliches Geld für Flüchtlingsunterbringung

Aufgrund des weiter andauernden Krieges in der Ukraine, bereitet sich die Stadt Geesthacht darauf vor, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Während ihrer Sitzung am vergangenen Freitag, 11. März 2022, hat die Ratsversammlung nun zusätzliche Ausgaben für die Unterbringung Hilfesuchender genehmigt. Für 360.000 Euro soll an der Mercatorstraße eine erweiterbare Containerwohnanlage errichtet werden, in der bis zu 60 Personen untergebracht werden können. Die Kosten beziehen sich auf das Jahr 2022 und enthalten die Bauunterhaltung samt Montage und Anlieferung (185.000 Euro) sowie die Containermiete (175.000 Euro). 

Seit Ausbruch des Krieges prüfen Mitarbeitende des Geesthachter Rathauses Unterbringungsmöglichkeiten für Ukrainerinnen und Ukrainer, die ihr Land verlassen mussten. Platz ist aktuell noch in der bestehenden Gemeinschaftsunterkunft an der Mercatorstraße und in einigen Wohnungen, die die Stadt für die Unterbringung von Geflüchteten angemietet hat. „Wir wissen aber nicht, wie viele Personen zu uns kommen werden. Darum bereiten wir uns jetzt gründlich vor, damit wir möglichst in jedem Szenarium handlungsfähig sind“, sagt Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze.

Nach mehreren Aufrufen der Stadtverwaltung, seien bereits zahlreiche Hilfsangebote von Geesthachter Bürgerinnen und Bürgern im Rathaus eingegangen. „Es haben sich Personen gemeldet, die dolmetschen können. Und auch Wohnungen sind uns von privaten Vermietern und Wohnungsgesellschaften angeboten worden“, informiert Christoph Wieck, Leiter des Fachbereichs Bildung und Soziales. Zudem führe die Stadtverwaltung Gespräche mit der städtischen Wohnraumentwicklung Geesthacht GmbH & Co. KG (WoGee) über die Anmietung von Wohnraum für Geflüchtete. „Wir organisieren parallel unterschiedlichste Unterbringungsmöglichkeiten. Den Raum an der Mercatorstraße benötigen wir ebenso dringend wie dezentralen Wohnraum, in dem Geflüchtete längere Zeit bleiben können. Die Gemeinschaftsunterkunft ist für uns eine Möglichkeit, um Personen nicht nur gut, sondern auch sehr schnell unterzubringen. Denn anders als bei den Flüchtlingsbewegungen 2015 ist der zeitliche Vorlauf, den wir haben, dieses Mal sehr sehr kurz. Während 2015 die Verteilung der Geflüchteten nahezu ausschließlich über die Kreisverwaltung lief und diese uns meist eine Woche oder zumindest einige Tage vor Ankunft der Personen meldete, wie viele Personen kommen und ob Kinder dabei sind, stehen die Menschen dieses Mal plötzlich vor der Tür“, schildert Christoph Wieck. So seien die Ukrainerinnen und Ukrainer, die aktuell in Geesthacht angekommen sind, meist „auf eigene Faust“ zu Freunden oder Verwandten in die Elbestadt gereist oder von Personen, die Hilfsgüter an eine ukrainische Grenze gebracht haben, mit nach Geesthacht genommen worden sind. „Diese Situation ist sehr verständlich, es macht die Lage aber recht unübersichtlich und gibt uns zum Teil sehr wenig Zeit zum Handeln“, sagt Christoph Wieck, der appelliert: Wer Geflüchtete mit nach Geesthacht bringt, möge im Vorfeld verbindlich die Unterbringung und Versorgung der Personen abklären.

Bisher (Stand 11.03.2022) sind fünf Geflüchtete in von der Stadt angemieteten Wohnungen untergebracht worden, 15 Personen in der Gemeinschaftsunterkunft an der Mercatorstraße. Zudem weiß das Rathaus von 20 Ukrainerinnen und Ukrainern, die zu Freunden und Familie geflüchtet sind, die in Geesthacht leben. 19 weitere Personen erwartet die Verwaltung der Elbestadt bis zum 15. März.

Wie viele Geflüchtete einer Kommune offiziell vom Kreis Herzogtum Lauenburg zugewiesen werden, hängt von ihrer Einwohnerzahl ab. Geflüchtete, die ohne vorherigen Behördenkontakt privat nach Geesthacht kommen und sich dann im Rathaus melden, werden auf den Zuweisungsschlüssel angerechnet. Christoph Wieck: „Wir schicken die Leute aber natürlich nicht zur Registrierung nach Ratzeburg, wo diese formal erfolgen muss. Stattdessen nehmen wir die Daten auf und senden eine Kopie des Personalausweises zur Kreisverwaltung. Personen, die wegen Kampfhandlungen aus ihrem Heimatland fliehen mussten, haben es schon schwer genug. Wir wollen die Wege möglichst kurz halten und unterstützen.“

Wer Wohnungen für Geflüchtete anbieten möchte, oder ukrainisch spricht und bei der Ankunft von Geflüchteten dolmetschen kann, möge sich beim Rathaus unter niemann@geesthacht.de und lange@geesthacht.de melden.

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