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31.01.2018

Ein Jahr Sanierungsinitiative Geesthacht

Was bringt sie, was kann sie, wie geht es weiter in 2018?

Seit knapp einem Jahr profitieren Hausbesitzer/innen von 1-2-Familienhäusern in Geesthacht bei allen Fragen rund um das Thema Modernisierung von der „Sanierungsinitiative Geesthacht“. Neben kostenlosen Vorträgen oder Vorführungen konnten sie Zuschüsse zu Energieberatungen, Sanierungsmaßnahmen und baubegleitenden Qualitätskontrollen in Anspruch nehmen. Rund 300 Bürgerinnen und Bürger haben dieses Angebot im Jahr 2017 genutzt: 28 Mal wurde die Energieberatung nach dem „Geesthachter Modell“ durchgeführt und 20 Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt. Knapp 164 MWh Wärme und 51 t CO2 können dadurch in Zukunft jährlich eingespart werden. Mit den Änderungen der Förderrichtlinie für 2018 werden zusätzliche Anreize für die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen geschaffen. Die Stadt hofft, dadurch noch mehr Modernisierungsvorhaben anzustoßen und damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Besonders beliebt war der Austausch alter Heizungsanlagen, denn allein dadurch sparen Hausbesitzer oft 30% ihrer Heizkosten ein. Eine Investition von ca. 10.000 € amortisiert sich dann schon nach 6 – 8 Jahren. Doch auch mit weniger Investition lässt sich manchmal viel sparen, das zeigt die Evaluation der Energiegutachten und Sanierungsvorhaben, die Klimaschutzmanagerin Isis Haberer als Projektverantwortliche durchgeführt hat. Eine Kerndämmung kostet je nach Hausgröße ca. 3000 € und kann den Energieverbrauch um 20 % reduzieren. Die Dämmung der Kellerdecke kann 13% und mehr an Einsparung bringen und vielleicht sogar in Eigenleistung durchgeführt werden.

Welche Maßnahme für welches Haus besonders effizient ist kann nur durch eine individuelle Energieberatung geklärt werden in der alle Bauteile auf ihr Einsparpotenzial hin untersucht und die Sanierungsmaßnahmen sinnvoll auf einander abgestimmt werden. Genau das leistet die Energieberatung nach dem Geesthachter Modell, die gemeinsam mit unabhängigen Energieberatern aus Geesthacht entwickelt wurde und von der Stadt gefördert wird. Oft kommt es dabei zu Überraschungen für den Hausbesitzer. „Ich habe im Dach die größten Energieverluste vermutet“, meinte Herr Rosell. „Dann stellte sich aber heraus, dass die Dämmung der schon in die Jahre gekommenen Wärmeübergabestation ein Einsparpotenzial von 26% hat.“ Bettina Hagn, Diplom-Ingenieurin und Energieberaterin bei „elbeNord Energieberatung“ kennt das aus ihrer täglichen Praxis: " Viele Hauseigentümer empfinden die Energieberatung zunächst als überflüssige Geldausgabe. Sehr häufig zeigt sich aber in der Gebäudeanalyse, dass auch kleine, kostengünstigere Maßnahmen, an die die Bewohner selbst noch gar nicht gedacht haben, große Einsparungen bewirken können. So spart man die Kosten der Energieberatung meist schnell wieder ein."

Insgesamt stellte die Stadt 26.000 € für Zuschüsse bereit. Positive Auswirkungen hatte das nicht nur auf den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß, sondern auch auf das lokale Handwerk: 186.000 € wurden insgesamt für Sanierungsmaßnahmen ausgegeben, 85 % der Aufträge gingen an Geesthachter Firmen.

Ein weiterer positiver Effekt der Sanierungsinitiative: auch die Qualität in der Ausführung von Sanierungsmaßnahmen nimmt zu. „Eine Firma, die weiß, dass eine Qualitätskontrolle stattfindet arbeitet automatisch besser“, bestätigt Thorsten Schulz, Energieberater und Planer von der Firma „SHT - Planungsbüro für Haustechnik“ und „Energieberatung Geesthacht“

Die wesentlichen Änderungen der Förderrichtlinie für 2018 betreffen die Zuschüsse für Sanierungsmaßnahmen. Diese sollen zukünftig je nach Höhe ihres Einsparpotenzials gefördert werden. Los geht es bei einem Einsparpotenzial von 4 %. Die Mindestfördersumme liegt bei 400€, der Höchstbetrag bei 1000 € pro Gebäude. Damit sollen auch geringinvestive Maßnahmen wie z. B. die Kellerdeckendämmung förderfähig sein, die – sofern der Energieberater dies befürwortet - sogar in Eigenleistung erbracht werden dürfen. „Wir haben festgestellt, dass auch in kleineren Maßnahmen ein hohes Einsparpotenzial liegen kann und wollen hier stärkere Anreize für Hausbesitzer setzen“, begründet Haberer die Änderungen. Nach wie vor unverzichtbar - gerade bei Maßnahmen, die in Eigenleistung durchgeführt werden - ist die Qualitätskontrolle durch den Energieberater, die auch zukünftig gefördert werden soll.

Anträge für Zuschüsse können interessierte Hausbesitzer frühestens ab März stellen. Das Veranstaltungsprogramm für 2018 startet hingegen schon am 08.02. mit einer Thermografievorführung im Museum Geesthacht. Energieberater Thorsten Schulz aus Geesthacht demonstriert direkt am Gebäude wie man mit Thermografieaufnahmen Wärmelecks sichtbar machen kann.

 

Weitere Informationen zur Sanierungsinitiative erhalten Sie unter www.geesthacht.de/Aktuelles/Sanierungsinitiative oder bei Klimaschutzmanagerin Isis Haberer

 

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