Dieter Fratzke (
Fratzke.Kamenz@gmx.de) aus: 01917 Kamenz
In meiner über 30jährigen Tätigkeit als Leiter des Lessing-Museums in Kamenz, dem Geburtsort des Aufklärers, hatte ich u. a. die Aufgabe, vielfältige Veranstaltungsprojekte zur Lessing-Rezeption zu entwickeln und umzusetzen.
Das größte Vorhaben war zweifellos die alljährliche Gestaltung und Durchführung der traditionsreichen Kamenzer Lessing-Tage, die von 1962 an bis 2006 stets in den Wochen zwischen Geburts- und Todestag, also im Januar und Februar, stattgefunden haben. Seit 2007 gibt es sie, aus finanziellen Gründen, leider nur noch alle zwei Jahre. Das Programm der Kamenzer Lessing-Tage umfasste immer zehn bis zwanzig wissenschaftliche, künstlerische und kulturelle Veranstaltungen, die stets unter einem inhaltlichen Leitgedanken standen.
Herr Dr. William Boehart, der schon einmal als Referent an den 40. Lessing-Tagen mitgewirkt hat, verfolgte seit Längerem die Absicht, in Geesthacht ebenfalls eine thematische orientierte Veranstaltungsreihe über Lessing gestalten zu wollen. Daran war ich sofort überaus interessiert.
Und zwar aus drei Gründen: Erstens, weil Dr. Boehart die Veranstaltungsreihe – ähnlich den Lessing-Tagen – unter einen höchst aktuellen Leitgedanken gestellt hat: Toleranz und der „Kampf der Kulturen“ Zweitens, weil die Umsetzung des brisanten Themas durch attraktive und vielfältige Veranstaltungen erfolgt, zu denen – drittens – breite Bevölkerungskreise eingeladen sind, die mit Lessing Schaffen über die Chancen für Vernunft, Toleranz und Humanität in unserer Zeit aufgeklärt werden sollen.
Deshalb fiel es mir nicht schwer, mich dafür auch persönlich zu engagieren.
Den Organisatoren der Veranstaltungsreihe „Lessing tut Noth“ wünsche ich möglichst viele neugierige Gäste – und den Veranstaltungsbesuchern unterhaltsame Stunden und geistigen Gewinn.
Der beeindruckende Vortrag von Dr. Dieter Hildebrandt war ohne Frage ein gelungener Auftakt. Weiter so!
Dipl.-Germ. Dieter Fratzke (Kamenz)
Museums- und Projektleiter i. R.