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Krügersches Haus
© Stephan Darm 
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St. Salvatoris-Kirche

Sichtbares Zeichen eines Neubeginns am Ende des 17. Jahrhunderts markierte der Bau der St. Salvatoris-Kirche im Jahre 1685. Auch in diesem Fall spielte die Elbe eine entscheidende Rolle. Wirksame Schutzwerke zur Sicherung des Ufers gegen den Elbstrom waren in der alten Zeit in Geesthacht nicht vorhanden. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts scheint die Wegspülung und das Abbröckeln des Ufers bedrohliche Ausmaße angenommen zu haben. Vor allem war die 400-Jahre alte Petri-Kirche gefährdet.
In einem Abschlußbericht des Amtes Bergedorf aus dem Jahre 1671 heißt es: „Demnach Bericht einkommen, daß die große Elbe bei Geesthacht je mehr und mehr Schaden tue und die Kirche daselbst in Gefahr geraten möchte, als ist den Geesthachtern befohlen, aller Möglichkeit nach sowohl die alte als die neue Pempe (d.h. Steinvorschüttung d.V.) zu verbessern und haben die Herren Abgesandten im übrigen ad referendem genommen, daß ihnen mit Holz und Busch soll an die Hand gegangen werden“. Am 28. August 1673 erhielt der Bergedorfer Amtmann von den Senaten in Hamburg und Lübeck den Auftrag, „den Geesthachtern förderlichst anzumelden und zu befehlen, daß sie aus dem Sachsenwald soviel Holz hauen und aufführen sollen, als sie zu der Vorsetzung an der Elbe nötig haben“. Im gleichen Jahr wurden die Kosten „zur Sicherung des gefährlichen Ortes bei der Kirche“ auf 200 bis 300 Reichstaler berechnet. Diese Maßnahmen erzielten jedoch nicht die erwünschten Erfolge. Aus dem Jahre 1676 ist überliefert, daß "die Elbe bis unter die Kirche bereits herstreiche". Von einer Verlegung wurde jedoch zunächst aus Kostengründen abgesehen. Im Frühjahr 1683 war die Gefahr nicht mehr zu bannen. In der Nacht vom 1. auf den 2. März stießen die Eisschollen dermaßen auf das Geesthachter Ufer, daß auf der Südseite des Kirchhofs die Gräber geöffnet wurden und etliche Leichen die Elbe hinuntertrieben. Am Tage darauf wurden Gestühle, Kanzel, Altar, Taufstein und Epitaphen aus der Kirche getragen, Glocken und Uhr dem Turm entnommen. In den folgenden Tagen brachen die Geesthachter ihre Kirche ab.
Für den Neubau wurde ein Platz fern vom Ufer ausersehen, eine Anhöhe mit alten Eichen und schöner Aussicht über den Ort. Mit dem Wiederaufbau der Kirche konnte erst im Frühjahr 1685 begonnen werden. Der Zimmermeister Peter Sievers aus Hamburg hatte den Bau übernommen. Bei der Ostervisitation des gleichen Jahres berichtete der Bergedorfer Amtmann Johann Raimbold den Abgesandten der Hansestädte, daß der Kirchenbau in „Stenderwerk“ (d.h. Fachwerk) begonnen sei, da es im Massivbau zu teuer gewesen wäre. Am 31. Juli 1685 war die Zimmerarbeit, am 28. September die Maurerarbeit vollendet, am 16. Oktober waren Knopf und Flügel auf das Ostende des Kirchendachs gesetzt, und am 13. November 1685 konnte Pastor Simon im Beisein des Amtmannes Raimbold und der Prediger aus Bergedorf und den Vierlanden die neue Kirche feierlich einweihen.
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